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Man muss dem Leben immer um mindestens einen Whisky voraus sein (Humphrey Bogart)

Whisky & Käse Nachschlag zum Tasting am 09. März 2024

Ich hörte schon lange die Unkenrufe: „Was hat Whisky mit Käse zu tun?“ Diese Frage habe ich mir dann auch lange in der Vorbereitungszeit für diese „Abenteuerverkostung“ gestellt. Die Antwort fand ich in der Zeit der Recherche für dieses etwas außergewöhnliche Tasting. Seltsamerweise war ja nach der Ankündigung des Events, der Kuhstall nach wenigen Stunden ausgebucht. Okay, das war natürlich eine Verpflichtung, die Sache äußerst sorgfältig vorzubereiten. Zunächst galt es, fünf charakterstarke Whisk(e)ys zu finden, um diese dann einem entsprechenden Gegenpart in Form eines edlen Käses entgegen zu stellen. Ich entschied mich für einen Kentucky Bourbon (Evan Williams Single Barrel), einen irischen Single Grain (Glendalough Double Barrel), einen schottischen Speyside Single Malt (Balvenie 12 Jahre Double Wood), einen schottischen Highland Single Malt (Edradour 10 Jahre) und last but not least (er war wirklich nicht der Letzte des Abends) einen schottischen, rauchigen Insel-Single Malt von der Isle of Arran (Lagg Kilmory).

Danach folgte das, wofür ich meinen Job so liebe: Diverse Käsesorten zu den festgelegten Whiskys aussuchen – d. h. probieren, probieren und nochmal probieren. Natürlich sollten auch die verschiedenen Käsesorten nicht zu den  08/15 Sorten gehören. Das Schwierige an der Sache war, weder der Käse noch der Whisky sollten sich gegenseitig neutralisieren. Z. B. der kräftige Gorgonzola sollte nicht die rauchige Kraft des jungen Lagg Kilmory komplett schlucken, der Rauch des Whiskys sollte die Aromen des Blauschimmelkäses aber auch nicht zu sehr verdecken.

Eine gewisse Harmonie der Aromen sollte auf der Zunge einhergehen ohne die verschiedenen Charaktere der Probanden zu verschleiern.  Mein Ergebnis war dann folgendes: Zum Evan Williams kam ein wunderbarer, 9 Monate gereifter Le Gruyère AOP, zum Single Grain von Glendalough passte ein zwei Jahre gereifter Cheddar Vintage Barbers 1833, für den Edradour 10 Jahre kam nur ein zwei Jahre gereifter Parmegiano Reggiano in Bio-Qualität in Frage, der Balvenie 12 Jahre musste sich mit einem jungen, sardinischen Pecorino (Schafskäse) auseinander setzen und am Ende der Lagg Kilmory mit einem kräftigen   Gorgonzola Cremoso. Beim Einlesen in die Geschichte des Käses (war mir ja nicht ganz neu, habe ja mal einige Jahre in einem Gourmet Geschäft gearbeitet) wurde mir klar, was Whisky und Käse gemeinsam haben: Eine echt lange, traditionsreiche Geschichte. Teilweise gehen die Rezepturen auf das 11. Jahrhundert zurück. Es gibt für viele, dieser edlen Käsesorten feste Regeln, bezüglich der Herstellung und der Herkunft – ähnlich wie beim Whisk(e)y. Alles in allem, war es ein wunderbarer Abend mit wunderbaren Gästen, die allesamt mit meiner Auswahl sehr einverstanden waren und sich sehr zufrieden zeigten. Zum Abschluss gab es dann noch einen Absacker in Form eines Whiskys nach Wunsch. Das Thema Whisky & Käse werde ich noch erweitern und im Herbst neue Veranstaltungen planen. Bis dahin Slàinte Mhath!

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